Wenn ein Mensch geht, ist es in unserer Gesellschaft eine gängige Form der Beileidsbekundung, an die Hinterbliebenen eine Trauerkarte (oder auch Kondolenzkarte genannt) zu senden. Das haben unsere Großeltern und Eltern schon so gemacht. Und wir führen diese Tradition automatisch weiter. Viele Menschen tun sich damit schwer, die richtigen Worte zu finden. Schließlich ist es ein sensibles Thema, bei dem wir alles richtig machen möchten. Also wie „geht“ eigentlich das Schreiben von Trauerkarten? Gibt es da Regeln oder eine Anleitung? Oder schreibt man vielleicht einfach nur seinen Namen hinein und legt einen Geldschein dazu?

Früher war es tatsächlich gang und gäbe, dass in eine Kondolenzkarte, auf der zum Beispiel „Herzliche Anteilnahme“ stand, zwei Wörter wie „entbietet Ihnen, Familie Max Müller“ (als Beispiel) hineingeschrieben wurde und es damit getan war. Meist waren die Karten in tiefem schwarz und tristen Farben gehalten und das Deckblatt zierte ein dickes schwarzes Kreuz, oft auch in Kombi mit tiefschwarzen Rosen. Diese Karten gibt es natürlich auch heute noch. Für Viele der älteren Generation ist dies auch immer noch die Standard-Beileidsbekundung. Für Andere hingegen, besonders für die jüngere Generation, ist das aber nicht mehr zeitgemäß. Die Trauerkarten werden etwas bunter, moderner, mitfühlender und eben der Zeit, in der wir uns befinden, entsprechend vielseitiger.

CHRISTLICHE TRAUERKARTEN ODER DOCH MODERN GESTALTETE?

Als meine Mutter starb, bekamen mein Vater und ich Berge von Trauerkarten. Und irgendwann machte ich mir einen „Spaß“ daraus, diese nach Gruppen zu sortieren. Dann waren schon mal 50 derselben Sorte auf einem Stapel. Ich selbst habe es früher nicht anders gemacht. Ich ging in den Drogeriemarkt, suchte eine Karte aus, googelte dann nach einem schönen Spruch, schrieb lieb gemeinte Worte dazu und brachte sie mit zur Trauerfeier oder verschickte sie an die Angehörigen. Schon bevor ich selbst betroffen war, fiel mir auf, dass viele Sätze und Designs der Karten nicht meinen Vorstellungen entsprachen.

Ich mag gerne eine cleane, einfache Gestaltung, wenig Firlefanz, leichte helle Farben und mitfühlende Sätze zur Anteilnahme. Das ist für mich ausdruckstark und wirkungsvoll.
Daher biete ich mit ALLES WAS BLEIBT selbst kreierte Kondolenz- und Trauerkarten an, nach meinem Geschmack. Hier gelangst du zum Shop. Natürlich gibt es aber auch tief gläubige Menschen mit einem starken Bezug zu Gott und christlichen Symbolen. Da sollte jeder intuitiv entscheiden, ob eine solche Karte in diesem Moment vielleicht für die Angehörigen passender ist.

WAS SCHREIBE ICH IN DIE KONDOLENZKARTE?

Nun zu den Inhalten einer Karte: Auch da scheiden sich die Geister. Im Endeffekt macht es natürlich auch einen großen Unterschied, wie das Verhältnis zum Verstorbenen war. Ob es ein entfernter Bekannter war oder eben jemand, der/ die einem sehr nahestand.

Für mich kommt es in beiden Fällen nicht in Frage, nur mit dem Familiennamen die Karte zu unterschreiben. Es gibt so viele schöne passende Zitate und Sätze, die Trauernden Halt geben und Mut zusprechen können. Eine Vielzahl dieser Sätze, die mich sehr ansprechen, findest du in den Freebies. Diese Sammlung wird auch regelmäßig ergänzt. Dazu schreibe ich dann gerne auch persönliche Worte.

Hier ein Muster, wie eine solche beschriftete Kondolenzkarte aussehen kann.

Wenn es einen nahestehenden Menschen betrifft, den ich sehr gut kannte und schätzte, dann schreibe ich das auch genauso in die Karte. Ich erzähle von meinen schönsten Erinnerungen mit diesem Menschen und beschreibe die Dinge, die ich an ihr oder ihm sehr geschätzt und bewundert habe. Vielleicht teile ich auch, was ich aus der Beziehung zu diesem Menschen gelernt habe und was mich dadurch nachhaltig geprägt hat.

Erinnerungen sind nun mal die Dinge, die ein Mensch hinterlässt, wenn er geht. Gerade als Angehöriger möchte man in diesem Moment so viele Erinnerungen wie möglich sammeln und festhalten. Wenn ich Karten bekommen habe, in denen stand, was für eine starke und bewundernswerte Frau meine Mutter war, wie sie die Menschen, mit denen sie zu tun hatte, bereichert hat, dann hat mich das besonders gefreut und stolz gemacht.

Ebenso habe ich mich darüber gefreut, wenn jemand schrieb, dass er oder sie zu jeder Zeit für uns da ist und seine Hilfe und Unterstützung angeboten hat. Denn gerade das ist es, was als Trauernder und Hinterbliebener unheimlich wichtig ist, zu erfahren, dass man nicht alleine ist, dass eben Beistand und Unterstützung da sind.

Aber auch hier: Manchmal ist weniger mehr! Großes Tamtam und überschwängliche Reden können auch oft too much sein. Ein paar Sätze weniger, dafür aber ehrlich von Herzen und ernst gemeint, sind dann manchmal besser. Hierbei darf man auch gerne die Unsicherheit über die fehlenden Worte zeigen und auch Worte wie Tod, Krankheit oder Unfall verwenden.

Es gibt Floskeln, die für mich eher oberflächlich oder schon fast „abwertend“ klangen. So etwas wie:
„Die Zeit heilt alle Wunden“ oder „Seid froh, dass ihr sie so lange hattet“ oder „Seid froh, dass sie nicht mehr leiden muss, ihr geht’s jetzt bestimmt besser“. Oder eben auch von der anderen Seite her betrachtet so etwas wie „Es liegt eine schwere Zeit vor euch“. Solche Floskeln haben mir keinen Trost gespendet.
 

KONDOLENZKARTE ODER SMS?

Ich persönlich lege noch sehr viel Wert darauf, eine Karte geschickt zu bekommen. In meiner Generation ist es ja tatsächlich leider mittlerweile so üblich, dass wir uns zu Geburtstagen und sonstigen besonderen Anlässen SMS oder WhatsApp-Nachrichten schicken. So natürlich auch, wenn jemand stirbt. Hier stellen sich dann auch viele die Frage, wann schickt man die Nachricht. Wartet man ein, zwei Tage? Oder lieber doch zwei Wochen? Oder sogar einen Monat? Die Frage stellt sich bei einer Kondolenzkarte nicht. Eine Karte geht immer und zu jeder Zeit! Besonders toll ist es sogar, wenn man zusätzlich zum Jahresgedächtnis eine Karte schickt, um zu zeigen, dass die oder der Verstorbene nicht vergessen ist.
Außerdem nehme ich mir an diesem Tag die schönsten und bedeutendsten Karten gerne hervor und lese sie mir noch mal durch. Einfach um mich daran zu erinnern, was Einzelne schrieben und wieviel schönen Zuspruch wir damals bekommen haben. Eine digitale Nachricht ist in den Tiefen der Chats lange untergegangen und nur mit ewig lang lästigem Scrollen wieder zu finden.
Für mich ist eine Karte einfach würdevoller, schätzender und mitfühlender. Auch wenn eine Nachricht aufs Handy nicht weniger ernst gemeint sein kann, für mich hat es einfach einen „plumpen“ Charakter. Aber da hat natürlich auch Jeder sein eigenes Empfinden.

GELD ODER GESCHENKE ZUM TODESFALL?

Wie ist es nun mit Geld und Geschenken? Eine Beerdigung und Trauerfeier sind bekannterweise keine günstige Sache. Daher legen Viele als gutgemeinte Geste einen 5 Euro Schein bei, manchmal auch 10 oder 20 Euro. Manche Angehörige geben aber auch schon in Zeitungen bekannt, dass sie Spenden an die Konten verschiedener Hilfsorganisationen erbitten. Diesen Bitten sollte man dann, meiner Meinung nach, auch nachgehen. Seit Mamas Tod hat sich aber auch da meine Ansicht, was Geschenke zur Trauer angeht, verändert. Wir haben zu den Karten viele liebe Bücher, Kerzen, Gedichtbänder und vieles mehr bekommen. Das hat mir so viel bedeutet. Geschenke für Trauernde spenden einfach Trost. Aus dieser Situation heraus ist eben auch „alles was bleibt“ entstanden, liebevoll kreierte Geschenke für Trauernde und Hinterbliebene. Und hierbei geht es keinesfalls darum, viel Geld zu investieren oder riesige Geschenke zu machen. Alles, was von Herzen kommt, zählt. Geld und Materielles haben für die wenigsten Trauernden zu diesem Zeitpunkt noch einen Wert. Die Geste ist das, worauf es ankommt. Es tut einfach gut, Mitgefühl über liebevolle Geschenke zu erfahren. Und wenn ich mir vorstelle, ich hätte damals meinen kleinen süßen Holzaufsteller, den Bilderrahmen mit einer tollen Karte oder eines der vielen anderen Trauerprodukte, die ich noch in der Mache habe, geschenkt bekommen – ich hätte mich wahnsinnig gefreut.

Mein persönlicher Tipp beim Schreiben von Trauerkarten:

Lasse dich von deinem Gefühl leiten! Oft sind deine eigenen Worte und deine eigene Art und Weise, dein Mitgefühl zu bekunden, der richtige Weg. Denn was tief aus dem Herzen kommt, kann nie falsch sein!

Gibt es Worte, über die du dich als Betroffener besonders gefreut hast oder die du selbst gerne an Betroffene weitergibst? Oder kennst du weitere Zitate und schöne Sätze, die du hier teilen möchtest? Vielleicht gibt es für dich aber auch absolute „No-Go`s“, die man deiner Meinung nach auf Kondolenzkarten vermeiden sollte? Teile gerne hier mit uns deine Erfahrung!

Ich wünsche dir stets dir richtigen Worte, um das was du fühlst, mitteilen zu können.

Was bleibt, ist die Liebe!

Von Herzen,
Deine Barbara